Generell haben Frauen bei der Rente das Nachsehen gegenüber ihren Männern. Experten reden vom “Gender Pension Gap”. Niedrigere Einkommen, Teilzeitarbeit und Unterbrechungen im Berufsleben sind einige Gründe dafür, dass die Ansprüche aus der ersten Säule, der Rente sowie der privaten Vorsorge geringer ausfallen. Eine Umfrage im Auftrag des Verbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) deckt die Verunsicherung für Frauen beim Thema Altersvorsorge auf. So sorgt sich jede zweite Frau sehr um die eigene Altersvorsorge. Lediglich 32 Prozent der Frauen erwarten ein Rentenleben ohne finanzielle Sorgen. Etwa 30 Prozent legen nichts extra für das Alter zurück und 15 Prozent wissen es nicht.
Um im Rentenalter nicht jeden Cent zwei Mal umdrehen zu müssen, müssen auch Frauen die eigene Altersvorsorge in Angriff nehmen.
- Tipp: Starten Sie früh mit der privaten Altersvorsorge
Bei der Vorsorge für das Alter gilt, dass der frühe Vogel den Wurm fängt. Wer als noch junge Frau zu sparen beginnt, der hat den Zinseszinseffekt auf der Seite. Dies gilt unabhängig davon, ob die Frau jeden Monat kleinere oder größere Beträge anspart und auf welche Art und Weise vorgesorgt wird. Wer bereits in jungen Jahren anfängt, der hat es leichter. Auf lange Sicht müssen sich die Sparerinnen weniger finanziell anstrengen und können dennoch auf eine geeignete Altersrente kommen.
- Tipp: Der Ehemann ist keine Altersvorsorge
Auch wenn am Altar oder im Standesamt etwas anderes versprochen wurde: Viele Ehen gehen oft in die Brüche und dies nicht zu knapp. In jedem Jahr lassen sich etwa 150.000 Paare scheiden. Wer sich bei der Vorsorge nur auf den Mann verlässt, der steht nach der Scheidung eventuell finanziell schlecht da. Damit ist der gewohnte Lebensstandard in diesem Fall in Gefahr.
Aus diesem Grund ist es sinnvoll, wenn die Frauen bei der eigenen Vorsorge emanzipiert handeln und sich um die persönliche Altersvorsorge kümmern. Die finanzielle Unabhängigkeit zahlt sich ebenfalls in der Ehe aus.
- Tipp: Rechnen Sie mit einem längeren Leben
Der demografische Wandel hat vor allem für Frauen eine spezielle Relevanz, denn die Lebenserwartung ist im Schnitt höher als bei den Männern. Für die Vorsorgestrategie heißt das, dass die Frauen in der Regel “mehr” Geld im Rentenalter brauchen – einfach, weil diese im Schnitt länger leben. Aus diesem Grund sollten diese auf passende Vorsorgeprodukte setzen, welche eine finanzielle Absicherung bis an das Lebensende garantieren können. Dafür kommen beispielsweise die Riester-Rente, fondsgebundene oder private Rentenversicherungen in Frage.
Wer zum Beispiel seine Rente allein mit Fonds finanzieren möchte, der benötigt die entsprechende Besonnenheit. Viele Frauen unterschätzen dabei, wie viel Geld ein Lebensabend kosten kann und – noch bedeutender – wie lange sie leben werden. Ist das angesparte Geld einmal aufgebraucht, das Leben jedoch noch nicht zu Ende, müssen die Rentnerinnen sparsamer leben.
- Tipp: Förderung für Riester-Rente sowie die betriebliche Altersvorsorge nutzen
Mit der Riester-Rente haben vor allem die Arbeitnehmerinnen Anspruch auf die generelle Zulage von 175 Euro pro Jahr und, wenn diese schon Kinder haben, auf die Zulage von 300 Euro pro Jahr pro Kind. Eine Mutter mit zwei Kindern bekommt zum Beispiel so in jedem Jahr 775 Euro vom Staat für die eigene Rente gutgeschrieben. Hiervon profitieren auch Arbeitnehmerinnen mit einem Minijob oder ohne ein Einkommen: Um die komplette Riester-Förderung zu bekommen, reicht oft schon der Mindesteigenbeitrag von 60 Euro im Jahr. Langfristig erhalten reichen die staatlichen Zulagen für die Rendite der Altersvorsorge – somit erhöht sich die Rente im Alter.
Die betriebliche Altersvorsorge (bAV) lohnt sich oftmals vor allem für Arbeitnehmerinnen. Wer eine bAV mit Entgeltumwandlung abschließt, erhält dabei einen Zuschuss des Arbeitgebers. So muss das Unternehmen seit 2019 15 Prozent des veränderten Entgelts dazugeben. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass der Arbeitgeber bedingt durch die betriebliche Altersvorsorge Sozialversicherungsbeiträge einsparen kann. Diese Ersparnis kann der Arbeitgeber dann zum Vorteil der Arbeitnehmerin weitergeben. Die Altersvorsorge Börse ist eine weitere Möglichkeit.