Waschmaschine und Trockner in einem: So beeinflusst das Kombigerät Ihren Energieverbrauch im Haushalt

Energieeffizienz ist in deutschen Haushalten längst nicht mehr nur ein Nebenthema. Steigende Strompreise, das wachsende Umweltbewusstsein und gesetzliche Vorgaben wie das neue EU-Energielabel führen dazu, dass viele Verbraucher beim Kauf von Haushaltsgeräten genauer hinschauen. Auch bei einer Waschmaschine und Trockner in einem stellt sich die Frage: Wie viel Energie verbraucht das Kombigerät wirklich – und wie passt es in eine moderne, energieoptimierte Haushaltsführung?

In diesem Artikel erfahren Sie, wie sich solche Geräte auf Ihre Strom- und Wasserrechnung auswirken, was beim Kauf zu beachten ist und wie Sie im Alltag maximal effizient waschen und trocknen.

1. Energieverbrauch im Fokus: Wie effizient ist ein Kombigerät?

1.1 Wasch- und Trockenleistung in einem Gerät – doppelte Funktion, doppelter Verbrauch?

Oft wird vermutet, dass eine Waschmaschine und Trockner in einem grundsätzlich mehr Energie verbraucht als zwei Einzelgeräte. Das stimmt nur bedingt. Zwar ist der Trockenvorgang energieintensiv – doch moderne Kombigeräte nutzen Technologien wie Wärmepumpen oder Sensorsteuerung, um den Verbrauch zu senken.

Im Vergleich:

  • Ein sparsames Kombigerät verbraucht etwa 3,5–5 kWh für einen vollständigen Wasch-Trocken-Zyklus (je nach Beladung).
  • Die Waschfunktion allein liegt meist bei 0,8–1,2 kWh, vergleichbar mit einem hochwertigen Einzelgerät.

1.2 Vorteil: Kein separater Trockner mit eigener Energiequelle nötig

Ein nicht zu unterschätzender Pluspunkt: Sie benötigen keinen zweiten Starkstromanschluss (z. B. 400 V) für einen separaten Trockner. Das spart nicht nur Platz, sondern macht den Betrieb einfacher – besonders in Mietwohnungen oder Altbauten ohne leistungsstarke Elektrik.

2. Einfluss auf die Nebenkosten: Was bedeutet ein Kombigerät für Ihre Stromrechnung?

2.1 Durchschnittlicher Stromverbrauch eines Haushalts mit Kombigerät

Für einen Zwei-Personen-Haushalt, der etwa dreimal pro Woche wäscht und regelmäßig trocknet, liegt der jährliche Energieverbrauch für ein modernes Kombigerät bei rund 400–600 kWh. Bei einem durchschnittlichen Strompreis in Deutschland von etwa 30–35 Cent pro kWh (Stand 2025) bedeutet das jährliche Betriebskosten von etwa 120–200 €.

Im Vergleich: Wer zwei Einzelgeräte nutzt, landet je nach Gerätetyp nicht selten bei 20–30 % höheren Verbrauchswerten – allein durch Verluste beim Trocknen, längere Programme oder ineffizientere Abstimmung.

2.2 Wasserverbrauch optimieren

Moderne Geräte passen den Wasserverbrauch an die Beladung an – teils unter 40 Liter pro Waschgang. Besonders Kombigeräte mit Mengenautomatik verhindern unnötige Verschwendung. Für die Nebenkostenabrechnung in Mietwohnungen (wo Wasser oft über Pauschale läuft) bedeutet das: weniger Verbrauch, mehr Nachhaltigkeit – auch wenn es nicht direkt auf der Rechnung erscheint.

3. Worauf sollte man beim Kauf energieeffizienter Kombigeräte achten?

3.1 Energieeffizienzlabel und reale Verbrauchswerte

Seit 2021 gilt in der EU das neue Effizienzlabel (A bis G). Kombigeräte erreichen häufig Klasse B oder C – was für die Doppelfunktion durchaus effizient ist. Achten Sie beim Kauf auf folgende Punkte:

  • Energieverbrauch pro 100 Zyklen (kombiniert oder getrennt)
  • Angabe der Trocknungsleistung separat prüfen
  • Programmdauer im Eco-Modus (je kürzer bei gleicher Effizienz, desto besser)

3.2 Sensorsteuerung für Beladung und Restfeuchte

Kombigeräte mit Beladungserkennung und automatischer Trocknungsanpassung sparen Energie, indem sie nur so viel wie nötig arbeiten. Besonders praktisch: Restfeuchtesensoren, die den Trockenvorgang automatisch beenden, sobald die Wäsche „schranktrocken“ ist.

3.3 Niedrige Schleuderdrehzahl ≠ stromsparend

Je höher die Schleuderdrehzahl beim Waschen (z. B. 1.400–1.600 U/min), desto trockener ist die Wäsche vor dem eigentlichen Trockengang. Weniger Restfeuchte = kürzerer Trocknungsprozess = weniger Stromverbrauch. Achten Sie daher nicht nur auf die Trocknerleistung, sondern auch auf die Schleuderwerte.

4. Tipps für einen effizienten Betrieb im Alltag

4.1 Eco-Programme nutzen

Auch wenn Eco-Programme länger dauern, sparen sie Energie durch niedrigere Waschtemperaturen und optimierte Wasserzufuhr. Gerade in Haushalten mit regelmäßigem Waschaufkommen lohnt sich der Griff zum Energiesparmodus.

4.2 Trommel richtig beladen

Eine halbvolle Trommel verschwendet Ressourcen. Eine überladene beeinträchtigt die Waschwirkung. Optimal sind etwa 70–80 % Füllung, insbesondere beim Kombibetrieb. Manche Geräte zeigen sogar per Sensor an, ob die Beladung ideal ist.

4.3 Wäsche sortieren: Lufttrockner nutzen, wenn möglich

Nicht jede Wäsche muss maschinell getrocknet werden. Besonders bei Bettwäsche, Jeans oder Kleidung mit empfindlichem Elastananteil empfiehlt sich Lufttrocknung. Das reduziert die Nutzung der Trocknerfunktion – und senkt den Gesamtverbrauch deutlich.

4.4 Gerät regelmäßig warten

Ein verstopftes Flusensieb oder verkalkte Wasserleitungen erhöhen den Stromverbrauch. Entkalken Sie die Maschine regelmäßig (besonders in Regionen mit hartem Wasser) und reinigen Sie die Dichtungen und Trommel nach Herstellerempfehlung.

5. Fazit: Mit einer Waschmaschine und Trockner in einem nachhaltig und kosteneffizient haushalten

Die Zeiten, in denen Kombigeräte als Stromfresser galten, sind vorbei. Eine moderne Waschmaschine und Trockner in einem kann sich heute hervorragend in eine energieeffiziente Haushaltsstrategie einfügen – gerade dann, wenn sie bewusst eingesetzt wird.

Ob für Singles, Paare oder kleine Familien: Wer den Energieverbrauch im Blick behält, auf Eco-Programme setzt und beim Kauf auf relevante technische Werte achtet, kann mit einem einzigen Gerät Platz, Zeit, Aufwand – und bares Geld sparen.

Energieeffizient waschen und trocknen? Ja, das geht – wenn Technik, Gewohnheiten und Gerätewahl gut aufeinander abgestimmt sind.