Warum versagt IT-Recruiting?

IT-Fachkräfte werden von vielen Unternehmen dringend gesucht. Sie starten dabei übertriebene Marketingkampagnen. Leider wird dabei die Sichtweise der Zielgruppe nicht berücksichtigt. Was wird von den Unternehmen beim IT Recruiting falsch gemacht?

Letztens wandte sich ein junges Entwickler-Talent mit einer festen Anstellung in einem Konzern an mich, „Diese blöden Personalchefs nerven schon wieder bei Xing mit ihren ständigen Anfragen. Wie wird man die nur endlich los?“ Laut einer BITKOM-Untersuchung zum Arbeitsmarkt bleiben allein in Deutschland ungefähr 55.000 IT-Stellen ohne Besetzung. Wiederum arbeiten in Österreich wohl etwa 61.000 Menschen im IT-Bereich als Angestellte. Dies besagt ein Stand von 2016 des Fachverbandes Unternehmensberatung und Informationstechnologie der Wirtschaftskammer Wien. Hier im Land sind etwa 3000 bis 5000 IT-Stellen nicht besetzt.

Darum versuchen viele Headhunter mögliches Personal abzuwerben und sprechen die Kandidaten über soziale Netzwerke an. So etwas heißt Active Sourcing. Es ist beliebt und umstritten, vor allem auch wegen Datenschutz-Gründen. Für viele IT-Spezialisten sind solche Vorgehenden aber auch noch wegen etwas anderem unbeliebt. Es ist die Weise, mit der die Entwickler angesprochen werden.

Genervte ITler:

Es geht dabei um die gesamte Kommunikation mit dem potenziellen Bewerber. Laut einer Untersuchung des Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS) von der Bamberger Universität sind viele IT-Fachkräfte beim IT Recruiting von den uninteressanten Anfragen genervt. Bei diesen gibt es standardisierte und unpassende Ansprachen. Andere Entwickler haben Angst, dass ihr derzeitiger Arbeitgeber etwas merkt. Als Folge: 2 von 10 Bewerbern meiden folgend den Kanal. Ungelesene Nachrichten löschen 16 %. Besonders Männer sind von diesem Spam nicht begeistert. Dieses IT-Recruiting ist also ein schlechtes Unternehmens-Marketing.

Auf der Entwicklungsplattform Stack Overflow werden jedes Jahr etwa 100.000 IT-Spezialisten aus den verschiedensten Ländern und Regionen befragt. Themen sind ihre Ausbildung, Erwartungen an den Job, Zukunftspläne, Erwartungen an den Arbeitgeber und mehr. Wichtig scheinen bei der Auswahl des Arbeitgebers den Entwicklern ihr Gehalt und flexible Arbeitszeiten zu sein. Hinzu kommen Weiterentwicklungsmöglichkeiten und eine gute Work-Life-Balance.

IT-Recruiting verbessern: Die richtige Ansprache wählen

Damit IT Recruiting funktioniert, sollten sich die Personaler zuvor die Projekte der Recruiter genauer ansehen. Angebracht ist es, im Anschreiben Bezug hierauf zu nehmen. So merkt der Kandidat, dass er und seine Arbeit wichtig genommen werden. Saloppe Marketing-Ansprachen sind nicht gern gesehen. Es ist besser, als Unternehmen eine eindeutige Stellenbeschreibung auszuschreiben. Dabei sollte auf die Erfahrung des Kandidaten und auf die Vergütung eingegangen werden.

Außerdem sind Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sehr wichtig. Viele Unternehmen investieren nur wenig in die Fortentwicklung der IT-Mitarbeiter. Sie haben Angst, dass gut ausgebildetes Personal abgeworben wird. Zur gleichen Zeit ist diesbezüglich Eigenverantwortung gewünscht.

Die meisten Befragten geben in einer Umfrage von Stack Overflow an, dass sie sich neue Frameworks, Programmiersprachen und Tools selber beibringen mussten. Es geschah außerhalb ihrer Ausbildung, was in Bezug der sich schnell entwickelnden Technik sinnvoll sei. Denn so schnell können sie keinen Eingang zu einem Studienplan finden. Vor allem deutschen Arbeitgebern fällt es nicht leicht, andere Bildungswege, etwa Programmiererfahrung oder Onlinekurse als gleichwertigen Studienabschluss anzusehen. Es würde aber ihre Kandidatenanzahl erhöhen. Betrieben Unternehmen auf diese blinde Weise IT Recruiting, ist es fraglich ob der IT-Fachkräftemangel echt schon weit vorangeschritten ist.

Wir helfen Ihnen gern, eine auf Sie zugeschnittene Lösung zu finden und geben Active Sourcing Tipps. Dann wird Ihr Unternehmen im IT-Recruiting besser abschneiden.

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